Helfen ist nicht selbstverständlich

von Redaktion

40 000 Einsatzkräfte im Einsatz

Es ist doch immer wieder beeindruckend, wie viele Menschen in Katastrophensituationen Mut und Courage beweisen: 40 000 Einsatzkräfte waren am Wochenende in Bayern unterwegs, um Menschen aus den Fluten in Sicherheit zu bringen. Viele von ihnen waren bis zur Erschöpfung im Einsatz. Nicht wenige haben sich in Gefahr gebracht, um anderen zu helfen. Ein Feuerwehrmann ist dabei sogar ums Leben gekommen. Der Vorfall zeigt einmal mehr, wie viel all die Helfer zu riskieren bereit sind – und sollte in Erinnerung rufen, dass ihr Einsatz alles andere als selbstverständlich ist.

Leider ist das längst nicht in allen Köpfen angekommen: Viele Menschen wollten den Anweisungen der Rettungskräfte nicht folgen. Einige weigerten sich, ihr Haus zu verlassen, weil sie ihr Hab und Gut nicht zurücklassen wollten. Das ging sogar so weit, dass im Landkreis Augsburg Helfer mit dem Boot von Haus zu Haus gefahren sind, um die Bewohner mit Lebensmitteln zu versorgen. Mancherorts haben Schaulustige Absperrungen ignoriert oder Drohnen steigen lassen, obwohl dort Rettungshubschrauber im Einsatz waren.

Wenn das so weitergeht, steht das Ehrenamt in vielen Regionen vor dem Kollaps. Helfer vermissen nicht nur Wertschätzung und Respekt, sondern haben immer öfter auch mit Beschimpfungen und Angriffen zu kämpfen. Jeder zweite ehrenamtliche Feuerwehrler hat bei Einsätzen Gewalt erlebt. Und trotzdem riskieren sie für andere Menschen immer wieder ihr Leben, wie wir es auch dieser Tage erleben. redaktion@ovb.net

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