Die CSU wird mit mindestens sechs Abgeordneten im EU-Parlament vertreten sein, die bayerischen Grünen dagegen gar nicht mehr. Die AfD im Freistaat kommt trotz gutem Ergebnis nur auf einen. Und mit dem will man ja eigentlich nichts mehr zu tun haben. Ein erster Überblick:
Gegen Bystron laufen Ermittlungen wegen Bestechlichkeit und Geldwäsche. An den AfD-Politiker sollen Zahlungen aus russlandfreundlichen Quellen geflossen sein. Die AfD-Spitze riet deshalb von Wahlkampfauftritten ab (er widersetzte sich). Doch wer auf Platz zwei der Liste steht, zieht natürlich auch ins Parlament ein. Der Mann mit Wohnsitz München war der einzige Bayer auf den vorderen Plätzen.
Die Freien Wähler haben künftig bundesweit drei Europaabgeordnete. Einzige Bayerin ist Christine Singer aus dem Landkreis Garmisch-Partenkirchen. Bisher hat die Landesbäuerin, die mit ihrer Familie einen Milchviehbetrieb betreibt, auf kommunaler Ebene Politik gemacht. Natürlich dürfte die Agrarpolitik auch in Brüssel ein Schwerpunkt der 59-Jährigen sein.
Dass Noichl (57) nach zehn Jahren im Parlament die Wiederwahl schafft, ist keine Überraschung: Die Agrarpolitikerin hatte einen absolut sicheren Listenplatz. Im Parlament setzt sie sich für eine Umverteilung der EU-Agrar-Milliarden ein. Sie stimmte übrigens heuer gegen den Asylkompromiss.
Friedrich Pürner ist eine Art Medizinrebell, manche sehen ihn als Corona-Querdenker an. Er leitete das Gesundheitsamt im Landkreis Aichach-Friedberg, ehe er im Herbst 2020 wegen scharfer Kritik an den Corona-Maßnahmen ins Landesamt für Gesundheit versetzt wurde, „strafversetzt“, wie er behauptet. Dagegen und gegen eine schlechte dienstliche Beurteilung klagte er – und erhielt vor dem Verwaltungsgericht Recht. mik/cd/dw