Die vielschichtige Generation Z

von Redaktion

Grüne verlieren Jungwähler

Dieses Ergebnis rüttelt tief am grünen Selbstbewusstsein: Ausgerechnet die Jungwähler, die angebliche Generation der „Fridays for Future“, wenden sich von der Öko-Partei ab. Bei den Unter-30-Jährigen betrug das Minus 19 Prozentpunkte, bei den jungen Erstwählern war es sogar noch größer. Offenbar macht sich – wie so oft bei jungen Menschen – eine Gegenbewegung breit: Wer in Schule und Uni von Lehrern und Dozenten mit Nachhaltigkeitswochen und Gender-Debatten überfrachtet wird, rebelliert irgendwann auch dagegen.

Die Strategie der Ampel, dass ihr junge Menschen automatisch Mehrheiten sichern, ist krachend gescheitert. Stattdessen steht eine banale Erkenntnis: Die Generation Z ist so vielschichtig wie alle Generationen vor ihr. Das Ergebnis versetzt deshalb dem Parteinachwuchs von Grünen und SPD eine schallende Ohrfeige, die einen Kurs weit links der Mitte fahren. Wenig verwunderlich, dass das viele nicht abholt. Hier spiegelt sich im Detail wider, was für das Grünen-Ergebnis generell gilt: Auf staatliche Gängelung und Moralpredigten haben viele keine Lust.

Doch das Ergebnis hat auch eine handwerkliche Komponente: Wahlkampf bedeutet mehr als Plakate am Straßenrand und Infostände am Marktplatz. Die Proeuropäer von Volt punkteten mit einem pfiffigen Auftritt in Sozialen Netzwerken ebenso wie die Antieuropäer der AfD. Wer das Wahlalter senkt, muss eben auch die Sprache junger Menschen sprechen – und zwar nicht nur die Sprache von Studenten der Geisteswissenschaften. Markus Söder hat das mit seinem #söderisst verstanden, selbst wenn sich viele darüber lustig machen. Mike.Schier@ovb.net

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