Dominiert derzeit die Schlagzeilen: Éric Ciotti. © afp
Paris – Der wegen seiner Unterstützung für die Rechtspopulisten von seiner eigenen Partei geschasste Parteichef der französischen Republikaner, Éric Ciotti, ist ins Visier der Justiz geraten. Es gebe Vorermittlungen gegen Ciotti wegen Verdachts auf Veruntreuung öffentlicher Gelder, teilte die Staatsanwaltschaft in Nizza mit. Im Hintergrund steht die Vergabe kostenloser Parkplätze an Ciotti und andere führende Parteimitglieder durch die örtliche Handelskammer während des Wahlkampfs 2022.
Eine Anti-Korruptions-Organisation hatte dies bereits Ende April angezeigt. Die Vorermittlungen wurden Ende Mai aufgenommen, noch vor der Ausrufung der Neuwahlen, die zum Bruch zwischen Ciotti und einem Großteil der Republikaner geführt hatten. Ciotti hatte der rechtspopulistischen Partei Rassemblement National im Alleingang ein Wahlbündnis angeboten. Die verbliebene Parteiführung hatte danach vergeblich versucht, Ciotti aus dem Amt zu drängen.