Die Qual dieser Wahl

von Redaktion

USA vor dem TV-Duell

Mit der ersten von zwei TV-Debatten geht der Wahlkampf in den USA in der Nacht auf Freitag in seine heiße Phase. Dabei müssen Biden und Trump beweisen, dass sie trotz ihres Alters in der Lage sind, für vier Jahre die Weltmacht zu leiten. Zweifel existieren auf beiden Seiten. Bei Biden sind kognitive Defizite unübersehbar. Trump präsentiert sich fast schon stolz als vorbestrafter Verbrecher mit seit Langem bekannten ethischen Problemen. Biden – der sonst vom Teleprompter abliest – zog sich eine ganze Woche aus Regierungsgeschäften zurück, um die Kunst zu üben, 90 Minuten lang ohne ablesbare Notizen zu reden. Trump hingegen betrieb weiter Wahlkampf – mit der üblichen Arroganz nach dem Motto: Niemand kann mich in Debatten schlagen.

Angesichts der persönlichen und politischen Defizite beider Spitzenkandidaten wundert es nicht, dass es Umfragen zufolge eine beträchtliche Zahl von Wählern gibt, die mit keinem der beiden Bewerber zufrieden sind. In der Tat ist es kaum begreifbar, dass sich unter rund 334 Millionen Menschen in den USA niemand findet, der eine wählbare Alternative sein könnte. Demoskopen zufolge beklagen die Unzufriedenen vor allem das Alter beider Kandidaten. Die großen Parteien stehen weiter unbeirrt hinter jenen Politikern, die vor allem in der Lage sind, enorme Wahlkampfspenden zu generieren. Schwer vorstellbar, dass Biden und Trump die vermutlich wahlentscheidenden „Doppel-Hasser“ überzeugen können.redaktion@ovb.net

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