Nordkorea will Truppen schicken

von Redaktion

Einsatz in der Ukraine – USA sprechen von „Kanonenfutter“

Strategische Partner: Wladimir Putin, Kim Jong-un. © AFP

München – In der Ukraine könnte sich eine weitere militärische Eskalation anbahnen. Medienberichten zufolge will Nordkorea Russland bei seinem Angriffskrieg stärker unterstützen und nicht mehr nur Munition zur Verfügung stellen. Wie der südkoreanische TV-Sender Chosun meldet, will Pjöngjang bereits im Juli Bau- und Ingenieurkräfte in die Ukraine entsenden. Der Plan soll ausdrücklich militärischen Charakter haben. US-Medien berichten, dass es sich um eine Pioniereinheit handle, die russische Truppen in der ostukrainischen Region Donezk unterstützen soll.

Erst vergangene Woche hatten der nordkoreanische Diktator Kim Jong-un und der russische Präsident Wladimir Putin bei dessen Besuch in Pjöngjang ein strategisches Verteidigungsabkommen geschlossen. Dieses sieht vor, dass man einander im Falle eines Krieges unterstützt. Die USA nehmen den jüngsten Vorstoß ernst, rechnen allerdings nicht mit einer entscheidenden Verstärkung für Putins Armee. „Wenn ich an der Spitze des nordkoreanischen Militärs stünde, würde ich die Entscheidung, meine Truppen als Kanonenfutter in einen illegalen Krieg gegen die Ukraine zu schicken, wohl hinterfragen“, sagte Pentagon-Sprecher Pat Ryder.

Auch auf anderen Wegen rekrutiert Moskau Truppen für seinen Krieg. Nach Angaben eines hochrangigen Beamten sind bereits rund 10 000 eingebürgerte Russen zum Kämpfen in die Ukraine geschickt worden. Man gehe gegen Migranten vor, die eine russische Staatsbürgerschaft erhalten hätten, sich aber nicht bei den Militärbehörden registrieren würden, sagte der Chef des Ermittlungskomitees, Alexander Bastrykin. „Wir haben mehr als 30 000 erwischt und sie auf die Liste gesetzt.“

Moskau wird vorgeworfen, im Rahmen einer Rekrutierungskampagne zentralasiatische Migranten dazu zu drängen, seinen Streitkräften beizutreten, um seine Truppenstärke in der Ukraine zu erhöhen. In Russland leben Millionen von Arbeitsmigranten. Viele verrichten schlecht bezahlte Arbeiten und leben unter einfachsten Bedingungen.

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