„Bass gegen Hass“: Tausende kamen zur Demo in Essen. © afp
Berlin/Essen – Vor dem Bundesparteitag der AfD hat sich der Co-Vorsitzende Tino Chrupalla offen für eine neue Struktur in der Parteispitze gezeigt. Auf die Frage, wie er zur Einführung eines Generalsekretärs in seiner Partei stehe, sagte Chrupalla am Freitag im ZDF“: „Das sehe ich nicht skeptisch. Das ist ein Vorschlag, den ich vor zwei Jahren (…) auch schon mal gegeben habe.“ Es gehöre zur Professionalisierung einer Partei dazu, auch über Veränderungen in den kommenden zwei oder drei Jahren zu reden. „Ich denke, das ist legitim und das würde ich auch unterstützen.“
Auf dem Parteitag in Essen soll am Wochenende über einen Antrag abgestimmt werden, der zusätzlich einen Generalsekretär für den Fall vorsieht, dass es künftig nur noch einen Vorsitzenden geben sollte. Chrupalla führt die AfD bislang in einer Doppelspitze mit Alice Weidel, beide stellen sich zur Wiederwahl. Chrupalla betonte, er habe nichts gegen eine Umstellung auf eine Einzelspitze. Auf dem Parteitag werde außerdem diskutiert werden, ob der Generalsekretär auch zwei Vorsitzenden zur Seite gestellt werden könnte.
Rund 600 AfD-Delegierte werden am Samstag und Sonntag in Essen erwartet. Bundesweit haben Gruppen unter dem Motto „AfD-Parteitag verhindern“ zu Protesten und Blockaden aufgerufen. „Es wird ein großes Polizeiaufgebot geben“, sagte Oberbürgermeister Thomas Kufen (CDU). Bei mehr als einem Dutzend Kundgebungen würden 80 000 Menschen erwartet. „Da kommt einiges auf uns zu, aber ich sehe uns gut vorbereitet.“ Schon am Freitagabend gab es unter dem Motto „Bass gegen Hass“ eine Rave-Demo, die vom Essener Hauptbahnhof zum Messegelände zog. Den Veranstaltern zufolge nahmen 4000 bis 5000 Menschen teil.