Washington – Nach seinem desaströsen Auftritt beim TV-Duell mit seinem Kontrahenten Donald Trump versucht US-Präsident Joe Biden, die Reihen hinter sich zu schließen. Forderungen nach einem Rückzug erteilt der 81-Jährige eine Abfuhr. Der Präsident setzte am Wochenende äußerlich unbeirrt seinen Wahlkampf fort. Auch sammelte er Spenden bei exklusiven Empfängen in New Jersey und den Hamptons nahe New York – die Hamptons sind als Wochenendreiseziel der Reichen und Schönen aus New York bekannt. Dort versuchte Biden, seine Geldgeber von seiner Eignung für das Amt zu überzeugen: „Ich hatte keinen großartigen Abend, aber ich werde noch härter kämpfen.“ Zu den Ausrichtern eines länger geplanten Empfangs im Nobelort East Hampton gehörten Hollywood-Stars wie Sarah Jessica Parker, Matthew Broderick und Michael J. Fox. Allein bei einer weiteren Veranstaltung in New Jersey kamen nach Angaben von Bidens Team rund 3,7 Millionen US-Dollar (rund 3,4 Millionen Euro) zusammen.
Am Sonntag zog sich der Demokrat zu einem länger geplanten Familientreffen zurück – das Debakel und mögliche Konsequenzen dürften in den Gesprächen mit seinen Vertrauten Thema sein. Seit dem Duell debattieren die USA darüber, ob der 81-Jährige der richtige Kandidat für die Demokraten ist. „Um seinem Land zu dienen, sollte Präsident Biden aus dem Rennen aussteigen“, schrieb die „New York Times“ in einem Meinungsstück. Auch andere Medien forderten den Demokraten unverhohlen zum Rückzug auf.
Bidens Lager setzte nach dem TV-Debakel auf Schadensbegrenzung und ging in den Angriffsmodus. Die Daten würden zeigen, dass das Duell nichts an der Wahrnehmung der amerikanischen Bevölkerung geändert habe, hieß es in einer E-Mail an Parteianhänger. „Joe Biden wird der Kandidat der Demokraten sein, Punkt“, hieß es in einem andrem Text.