Berlin – Patienten in Deutschland sollen ihre Arzneimittel auch künftig möglichst in einer Apotheke in der Nähe bekommen – allerdings oft nicht mehr von voll ausgebildeten Apothekern. Das ist das Ziel einer geplanten Reform von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach. Der SPD-Politiker will sein Gesetz gegen Widerstände der Apothekerschaft am 17. Juli durch das Bundeskabinett bringen, wie er bei einem Besuch einer Apotheke im brandenburgischen Teltow ankündigte.
Ein Kernpunkt der Pläne: Filialapotheken sollen auch dann öffnen dürfen, wenn nur eine Apothekerin oder ein Apotheker in einer anderen Filiale für eine telepharmazeutische Beratung zur Verfügung steht. An mindestens acht Stunden pro Woche soll die Apothekenleitung persönlich in der Apotheke anwesend sein müssen. Der Minister zeigte sich zuversichtlich, dass er in der notorisch zerstrittenen Ampel-Koalition die Reform durchbringt.
Verbandspräsidentin Gabriele Regina Overwiening mahnte: „Wir brauchen aber auch die Apotheker in ihrer Apotheke. Das ist das Kernelement, das ist das Leitbild unseres gesamten Berufsstandes.“