Ukraine schießt Deserteur nieder
Odessa – Der ukrainische Grenzschutz hat nach eigenen Angaben einen Deserteur unweit der moldauischen Grenze erschossen. Dieser habe zuvor einen Grenzschutzbeamten angegriffen, sagte der Sprecher der Behörde dem Internetportal „Ukrajinska Prawda“. Demnach wurde am Sonntagabend eine Gruppe von vier Deserteuren in einem Auto an einem Kontrollpunkt etwa 15 Kilometer vor der Grenze angehalten. Zwei sollen versucht haben zu fliehen. Später habe einer der beiden bei seiner Entdeckung Widerstand geleistet und sei nach einem Warnschuss an den Folgen eines zweiten direkten Schusses gestorben. Seit dem russischen Überfall im Februar 2022 dürfen Männer im wehrpflichtigen Alter zwischen 18 und 60 Jahren das Land nur noch in Ausnahmefällen verlassen.
Regierung will Partei von Ex-Premier verbieten
Islamabad – Die Regierung in Pakistan will die Partei des inhaftierten Ex-Premiers Imran Khan verbieten. Informationsminister Atta Tarar sagte: „Dieses Land muss sich weiterentwickeln. Pakistan und die PTI können nicht gemeinsam existieren.“ Khans PTI ist die größte Oppositionspartei des Landes. Zwar landen Oppositionsführer in dem südasiatischen Land häufig in Haft, Verbote ganzer Parteien sind jedoch unüblich. Sollten das Kabinett und der Oberste Gerichtshof das Verbot genehmigen, könnte dies aufgrund der Popularität Khans zu Unruhen in der Atommacht führen, die derzeit ohnehin von einer schweren Wirtschaftskrise geplagt wird.
Estland: Kallas tritt zurück
Tallinn – Nach ihrer Nominierung als Außenbeauftragte der EU hat Kaja Kallas wie erwartet ihren Rücktritt als Estlands Regierungschefin verkündet. Kallas, die seit 2021 an der Spitze des Baltenstaats steht, reichte am Montag ihr Rücktrittsgesuch beim Präsidenten ein, bleibt jedoch im Amt, bis eine neue Regierung gebildet und vereidigt ist. Es sei eine „sehr harte Zeit“ gewesen, sagte die erste weibliche Regierungschefin des Landes. Die 47-Jährige trat ihr Amt mitten in der Corona-Zeit an und musste gleich in der ersten Sitzung nach ihrer Vereidigung harte Entscheidung treffen.
Ruanda: Kagame klarer Favorit
Kigali – Im ostafrikanischen Ruanda haben die Menschen am Montag einen neuen Präsidenten gewählt. Landesweit waren mehr als neun Millionen Wahlberechtigte aufgerufen, ihre Stimme abzugeben. Als klarer Favorit galt der langjährige Amtsinhaber Paul Kagame, der sich nach dem Wahlausschluss mehrerer prominenter Kritiker nur mit zwei weiteren Kandidaten konfrontiert sah. Kagames Partei, die Ruandische Patriotische Front (FPR), dominiert seit Jahrzehnten das Parlament. 65 Prozent der Einwohner Ruandas sind jünger als 30 – eine Mehrheit der Bevölkerung kennt also keinen anderen starken Mann im Staat als den 66-Jährigen.