„Ich wäre eine Fehlbesetzung“

von Redaktion

Juli Zeh als Bundespräsidentin: Bestseller-Autorin winkt ab

München/Berlin – Noch ist Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier im Amt. Doch schon jetzt wird hitzig über seine Nachfolge debattiert – zumindest hinter verschlossenen Türen. Nun ist ein überraschender Name gefallen, für den Fall, dass die SPD erneut das Staatsoberhaupt stellt: Juli Zeh.

Wie die „Bild“-Zeitung berichtet, soll die Bestseller-Autorin („Über Menschen“) im Gespräch für das Amt sein. Die Rahmenbedingungen würden passen: Zeh (50) ist seit 2017 SPD-Mitglied und ehrenamtliche Verfassungsrichterin in Brandenburg. Zudem hat sie das Mindestalter von 40 Jahren für dieses Amt erreicht. Seit Längerem wird auch darüber diskutiert, dass es an der Zeit wäre für eine erste Bundespräsidentin.

Doch diesen Gerüchten widerspricht Zeh prompt. „Mir wurden schon Ämter vorgeschlagen“, sagt sie dem „Tagesspiegel“. „Aber ich will nicht in die Politik.“ Zwar spüre sie ein starkes Pflichtgefühl gegenüber dem Land, jedoch wäre sie „eine komplette Fehlbesetzung“. Als Grund nennt Zeh das Arbeitspensum. „Nur vier Stunden schlafen, 7000 Termine am Tag – dafür habe ich weder die geistige noch die emotionale oder psychische Kondition.“

Auch in der Union wird über den Posten diskutiert. Dabei wird immer mal wieder Ilse Aigner (CSU) genannt (wir berichteten). Auch Aigner erfüllt die grundsätzlichen Anforderungen für ein Staatsoberhaupt. Außerdem gilt die Landtagspräsidentin in der Union als beliebt. Hessens Ex-Ministerpräsident Volker Bouffier etwa sagte jüngst unserer Zeitung, Aigner wäre eine „ausgezeichnete Wahl“. Konkret äußern will sich die CSU- Politikerin zu den Spekulationen nicht. Ohnehin ist es eine Debatte weit in die Zukunft gerichtet: Denn der Bundespräsident wird 2027 neu gewählt – und Steinmeier plant, seine zweite Amtszeit bis zum Ende ausführen.
HUD

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