Nach dem spektakulär-historischen, aber nicht unerwarteten Ende der Präsidentschaftskandidatur Joe Bidens stellen sich für die US-Demokraten mit Blick auf die November-Wahlen gleich eine Vielzahl von bedeutenden Fragen, die unter enormem Zeitdruck beantwortet werden müssen. Die vielleicht drängendste lautet: Soll Biden bis zum 20. Januar 2025 Präsident bleiben?
Allein schon die Logik sagt: Biden muss sofort zurücktreten. Denn wer vor allem aufgrund unübersehbarer Senilität und Unwählbarkeit von der Kandidatur Abstand nimmt, sollte nicht noch ein weiteres halbes Jahr die Weltmacht führen. Biden kann offenbar kaum noch einen klaren Gedanken formulieren und ohne Teleprompter schon gar nicht mehr reden. Was geschieht bei einer Weltkrise oder einer Invasion Chinas in Taiwan, das Biden militärisch verteidigen will? Wer bestimmt dann in Washington das Geschehen und kontrolliert die Atomwaffen?
Ein Rückzug Bidens auch als Präsident würde der von ihm nun vorgeschlagenen Kamala Harris den Vorteil bieten, dass sie in die Parteitags-Entscheidung gestärkt als „Madam President“ gehen würde. Sie wäre die erste Präsidentin in der Geschichte der Vereinigten Staaten. Ein klarer Nachteil für Biden und dessen Familie: Er könnte nicht mehr seinen Sohn Hunter begnadigen, der Verurteilungen wegen illegalen Waffenbesitzes und Drogenvergehen erwartet. Und für Biden galt immer: Family first. Vielleicht war dies der Grund dafür, dass er in seinem Schreiben kein Wort über seinen Gesundheitszustand verlor. Politik@ovb.net