Moskau – Der Beschuss der Ukraine und der Grenzregionen hört auch nach mehr als zwei Jahren Kriegszustand nicht auf. Russischen Angaben zufolge wurde in der Nacht zu Montag in der südrussischen Grenzstadt Tuapse eine Erdölraffinerie bombardiert. Ein Mensch sei dabei ums Leben gekommen. Aus ukrainischen Militärkreisen hieß es, dass der ukrainische Militärgeheimdienst hinter den Drohnenangriffen stecke. Menschen seien dabei aber nicht zu Schaden gekommen.
Wie mürbe der Krieg viele Ukrainerinnen und Ukrainer inzwischen gemacht hat, lässt sich auch an Selenskyjs neuestem Vorschlag ablesen. Der ukrainische Präsident hat in einem Interview mit der BBC gesagt, dass er mit Kremlchef Wladimir Putin sprechen könnte – obwohl Selenskyj das selbst per Dekret ausgeschlossen hatte. Gegenüber dem britischen Sender bekräftigte er aber, dass er prinzipiell bereit wäre, sich mit russischen Vertretern auf einem neuen Friedensgipfel zu treffen. „Ob das Putin sein wird oder nicht, macht keinen Unterschied“, sagte Selenskyj. Ein Vorschlag, der auf russischer Seite erst mal positiv aufgenommen wird. „Dies ist sicherlich besser als Aussagen, dass jegliche Kontakte mit der russischen Seite ausgeschlossen sind“, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow. Und viel besser, als „bis zum letzten Ukrainer zu kämpfen“.
Ob es so kommt, bleibt abzuwarten. Zuvor hatte Russland die Teilnahme Selenskyjs an einem Friedensgipfel abgelehnt und auch dessen Präsidentschaft infrage gestellt. Zu einer Ukraine-Konferenz im Juni in der Schweiz war Russland nicht eingeladen worden. Woraufhin China, ein enger Verbündeter Moskaus, das Treffen boykottierte. Wohl auch deswegen kündigte Kiew an, seinen Außenminister Dmytro Kuleba nach China zu schicken. Dort wolle man Gespräche über eine Beendigung des Krieges führen.