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Die Drogenmafia sagt Danke

von Redaktion

Schlecht gemachtes Cannabis-Gesetz

Leichtsinnige Experimente mit Drogen können schwere Schäden zur Folge haben – das gilt für den Einzelnen genauso wie für Regierungen. Zu spüren bekommt das nun auch die deutsche Ampel, die eigentlich nur harmlose Kiffer vor der Strafverfolgung schützen wollte und nebenbei die extrem brutale holländische Rauschgiftmafia ins Land gelockt hat.

Kiffen ist in Deutschland seit April erlaubt, aber die Anbauvereine nehmen die Arbeit erst langsam auf. Das führt zu einem enormen Nachfrageüberschuss, den nur der Schwarzmarkt decken kann. Die Drogenbanden wittern das ganz große Geschäft, und wer es ihnen kaputt machen will oder einfach nur im Weg steht, muss um sein Leben fürchten. Das zeigt der skrupellose Mord am niederländischen Journalisten Peter de Vries, dessen Auftraggeber mutmaßlich demselben Milieu entstammen, das sich nun mit maximaler Härte um den deutschen Markt schlägt. Gleichzeitig wird die Justiz damit beschäftigt, alte Urteile zu korrigieren, da Cannabiskonsum in Deutschland auch rückwirkend straffrei gestellt wurde, und Dealer können offen mit bis zu 25 Gramm Marihuana in der Tasche herumlaufen, ohne dass die Polizei eine Handhabe gegen sie hätte. Beste Bedingungen für kriminelle Expansionen.

Die Diskussionen um die Legalisierung waren schon in ihrer Entstehung zu oft von Lagerdenken geprägt. Es stimmt: Politische Cannabis-Gegner wollten oft keine besseren Regelungen, sondern die Freigabe um jeden Preis verhindern. Viele Befürworter wollten allerdings im Gegenzug die offensichtlichen Schwächen und Webfehler nicht sehen, die der Plan mit sich brachte. Obwohl Ärzte, Richter, Polizisten, Länder-Innenminister, selbst Teile der SPD-Fraktion und sogar Cannabis-Konsumenten immer wieder darauf hinwiesen, drückte die Mehrheit der Ampel stur ihr Wahlversprechen durch. Die Folgen könnten Deutschland noch länger beschäftigen. Sebastian.Horsch@ovb.net

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