Lebenslang statt Todesstrafe

von Redaktion

Anschläge vom 11. September: Terroristen gehen Justiz-Deal ein

Washington – Der mutmaßliche Drahtzieher der Anschläge vom 11. September, Chalid Scheich Mohammed, hat nach Angaben des US-Verteidigungsministeriums einer Strafvereinbarung zugestimmt. Das Pentagon machte am Mittwoch zunächst keine Angaben zu den genauen Bedingungen der vorgerichtlichen Vereinbarungen, die auch mit zwei weiteren Mitangeklagten getroffen worden seien.

Einem Bericht der „New York Times“ zufolge haben die drei Männer zugestimmt, sich der Verschwörung schuldig zu bekennen und dafür eine lebenslange Haftstrafe anstelle eines Prozesses zu erhalten, bei dem die Todesstrafe gegen sie verhängt werden könnte. Einen solchen Vorschlag hatten die Staatsanwälte in einem Brief im vergangenen Jahr dargelegt. Er spaltete jedoch die Familien der Opfer, von denen einige weiterhin die Höchststrafe fordern.

Die Vereinbarungen bringen Bewegung in die langwierigen Fälle. Die drei Männer sind im US-Gefangenenlager Guantanamo auf Kuba inhaftiert. Ihnen werden Terrorismus und die Ermordung von fast 3000 Menschen vorgeworfen. Ein Großteil der juristischen Auseinandersetzungen drehte sich um die Frage, ob sie fair verurteilt werden könnten, nachdem sie in den Jahren nach dem Terror-Angriff Folter des US-Geheimdienstes CIA ausgesetzt waren. Dieses heikle Thema kann durch die Vereinbarungen umgangen werden.

Am 11. September 2001 hatten islamistische Terroristen drei gekaperte Passagierflugzeuge in das World Trade Center in New York und das Pentagon nahe Washington gesteuert. Eine vierte Maschine stürzte im Bundesstaat Pennsylvania ab. Chalid Scheich Mohammed gilt als Chefplaner der Anschläge und soll auch die Kommunikation und die Finanzierung des Vorhabens geregelt haben. Er wurde im März 2003 in Pakistan gefasst, seit 2006 sitzt er in Guantánamo.

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