Rom – Der deutsche Kardinal Gerhard Ludwig Müller hat Berichte über finanzielle Unregelmäßigkeiten als Grund für seinen Abzug von einem der wichtigsten Posten im Vatikan 2017 als „Intrige“ zurückgewiesen. „Hier soll das Bild verbreitet werden, dass ich mich wie ein gemeiner Dieb finanziell bereichert hätte“, so der 76-Jährige. „Doch davon ist absolut nichts wahr.“ Das katholische Nachrichtenportal „The Pillar“ aus den USA berichtete, dass bei Müller 2015 auf einem Privatkonto große Geldsummen aus Beständen des Vatikans entdeckt worden seien. Müller spricht von einer Intrige und Rufschädigung.
Müller war 2012 von Papst Benedikt XVI. zum Chef der Glaubenskongregation gemacht worden. Dessen Nachfolger Franziskus verlängerte Müllers Amtszeit nicht. Damals wurde als Grund ein Richtungsstreit zwischen dem eher als Reformer geltenden Kirchenoberhaupt und dem konservativen Deutschen vermutet. Dem US-Portal zufolge hing der unfreiwillige Abgang jedoch damit zusammen, dass bei einer Untersuchung 2015 große Mengen Bargeld in den Räumen der Glaubenskongregation entdeckt worden seien. Bei einer Kontrolle sei sogar versucht worden, Plastiktüten voller Geld aus den Büros verschwinden zu lassen. Die 200000 Euro auf einem Privatkonto sind laut Müller Folge eines Schreibfehlers bei der Kontonummer.