Austin widerruft Terroristen-Deal

von Redaktion

Vereinbarung mit Hintermännern des 11. September obsolet

Washington – US-Verteidigungsminister Lloyd Austin hat eine Strafvereinbarung mit dem mutmaßlichen Drahtzieher der Anschläge vom 11. September widerrufen. Angesichts der „Bedeutung der Entscheidung“ solle die Verantwortung des Falls bei ihm liegen, erklärte Austin in einem Memorandum an Susan Escallier, die den Fall betreute. Er widerrufe die mit dem mutmaßlichen Drahtzieher Chalid Scheich Mohammed und den Mitbeschuldigten Walid bin Attash und Mustafa al-Hawsawi ausgehandelten Vereinbarungen.

Das Pentagon hatte erst am Mittwoch erklärt, dass die Strafvereinbarungen ausgehandelt worden seien, jedoch keine näheren Angaben gemacht. Laut „New York Times“ stimmten die Männer zu, sich der Verschwörung schuldig zu bekennen und dafür eine lebenslange Haftstrafe zu erhalten. Damit würden sie einer möglichen Todesstrafe nach einem Prozess entgehen.

Die drei Männer sind im US-Gefangenenlager Guantanamo auf Kuba inhaftiert. Ihnen werden Terrorismus und die Ermordung von fast 3000 Menschen am 11. September 2001 vorgeworfen. Ein Großteil der juristischen Auseinandersetzungen drehte sich um die Frage, ob sie fair verurteilt werden könnten, nachdem sie der Folter des US-Geheimdienstes CIA ausgesetzt waren. Dieses heikle Thema hätte durch die Vereinbarungen umgangen werden können.

Die Vereinbarungen waren allerdings bei Angehörigen der Opfer und auch bei Republikanern auf Kritik gestoßen. Der republikanische Vorsitzende des Repräsentantenhauses, Mike Johnson, nannte sie einen „Schlag ins Gesicht“ für die Familien der Opfer.

Mohammed plante die Anschläge vom 11. September nach eigenen Angaben „von A bis Z“. Bin Attash soll zwei der Flugzeugentführer ausgebildet haben. Hawsawi wird verdächtigt, die Finanzierung der Anschläge organisiert zu haben.

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