Luftangriff auf libanesisches Kraftwerk. © Hashisho/dpa
Tel Aviv/Washington – Um einen regionalen Flächenbrand in Nahost zu vermeiden, sind am Montag die internationalen Bemühungen um Deeskalation zwischen Israel und dem Iran mit seinen Verbündeten unter Hochdruck fortgesetzt worden. US-Präsident Joe Biden war laut dem Weißen Haus mit seinem nationalen Sicherheitsteam zusammengekommen, um „die Entwicklungen im Nahen Osten“ zu besprechen. Zuvor sprach Biden mit Jordaniens König Abdullah II. über eine Deeskalation in der Region, „unter anderem durch einen sofortigen Waffenstillstand und eine Vereinbarung über die Freilassung von Geiseln“.
Auch die Bundesregierung rief erneut alle Akteure dazu auf, nicht zu einer Eskalation beizutragen. Deutschland stehe „auf allen Ebenen“ mit Gesprächspartnern in der Region in Kontakt, sagte ein Sprecher des Auswärtigen Amtes.
Die Bundeswehr bereitet sich unterdessen auf eine Evakuierung von Deutschen vor allem aus dem Libanon vor. Dazu werden auf dem Fliegerhorst im niedersächsischen Wunstorf Transportflugzeuge vom Typ A400M und Soldaten bereitgehalten, die kurzfristig starten können. Vorbereitungen laufen auch in der Marine. Für eine mögliche Abholung auf dem Seeweg könnte laut „Spiegel“ die Fregatte „Hamburg“ aktiv werden, die eigentlich unterwegs zu einer Operation im Roten Meer sei.
Hintergrund seien demnach Geheimdienstinformationen, die von einem Vergeltungsschlag des Iran gegen Israel in dieser Woche ausgingen. Laut Analysten sei ziemlich sicher, dass dabei auch die pro-iranische Hisbollah vom Libanon aus massiv angreifen werde.
Der Iran will unterdessen mit den islamischen Ländern über die Tötung des Hamas-Auslandschefs Ismail Hanija beraten. Dafür ist am Mittwoch auf der Ebene der Außenminister eine Dringlichkeitssitzung der Organisation für Islamische Zusammenarbeit in Saudi-Arabien geplant.