Sinwar wird neuer Chef der Hamas
Gaza/Doha – Knapp eine Woche nach der Tötung von Hamas-Auslandschef Ismail Hanija hat die islamistische Terrorgruppe den Hamas-Führer im Gazastreifen, Jihia al-Sinwar, zum neuen Anführer der Organisation bestimmt. Das teilte die Hamas auf der Plattform Telegram mit. Er sei nun der Leiter des politischen Büros der Hamas, hieß es. Sinwar gilt als Drahtzieher des Terrorangriffs der Hamas vom 7. Oktober 2023. Dabei wurden im Süden Israels rund 1200 Menschen getötet. Sinwar steht ganz oben auf der israelischen Abschussliste. Er lebt an einem unbekannten Ort im Gazastreifen – es wird vermutet, dass er sich in den Tunnels der Organisation unter dem Küstengebiet versteckt hält. Sinwar gehört zur Gründergeneration der Hamas. Er wurde 1962 im Flüchtlingslager von Chan Junis im Süden des Gazastreifens geboren. Er saß mehr als zwei Jahrzehnte lang in israelischer Haft und lernte in der Zeit fließend Hebräisch.
Russland beliefert Iran mit Luftabwehrsystem
Teheran/Moskau – Russland hat einem Medienbericht zufolge mit der Lieferung von modernen Radaranlagen und Luftverteidigungssystemen an den Iran begonnen. Der Iran habe diese in Vorbereitung auf einen möglichen Krieg mit Israel zuvor von Russland angefordert, berichtete die „New York Times“ unter Berufung auf Informationen zwei iranischer Beamter. Weil Moskau sowohl enge Kontakte zu Teheran und zur Hamas als auch zu Israel pflegt, rief die russische Regierung alle Seiten zur Zurückhaltung auf.
Nobelpreisträger soll Bangladesch regieren
Dhaka – Friedensnobelpreisträger Muhammad Yunus soll eine Übergangsregierung in Bangladesch anführen. Das bestätigte Präsident Mohammed Shahabuddin. Die offizielle Ernennung sei noch nicht erfolgt. Yunus sei bereit, das Amt zu übernehmen, zitierte der Sender BBC Bangla eine Sprecherin. Am Montag war die zuletzt zunehmend autokratisch regierende Ministerpräsidentin Sheikh Hasina nach Massenprotesten außer Landes geflohen.
Israel: Ultraorthodoxe stürmen Militärbasis
Jerusalem – Bei erneuten Protesten ultraorthodoxer Juden (Haredim) gegen einen Einzug in die israelische Armee sind dutzende Demonstranten in den Militärstützpunkt Tel HaSchomer in Kirjat Ono eingedrungen, dem Rekrutierungsbüro der Armee. Seit Tagen protestieren streng-religiöse Männer gegen Einberufungsbescheide für rund 1200 von ihnen. Das Oberste Gericht hat eine allgemeine Wehrpflichtbefreiung für sie abgelehnt.