Ein Auto in Flammen. © dpa
London – Kommentare von Elon Musk zu den rechtsradikalen Ausschreitungen in Großbritannien sorgen für Empörung. Britische Regierungsmitglieder kritisierten einen Post des Multimilliardärs auf seiner Online-Plattform X. Dort hatte er als Reaktion auf einen Anti-Migrations-Kommentar und ein Video der Ausschreitungen geschrieben: „Ein Bürgerkrieg ist unvermeidlich.“
Der Kommentar sei völlig unverantwortlich, sagte Justiz-Staatssekretärin Heidi Alexander dem Sender Times Radio. „Wir sehen, wie Polizisten schwer verletzt und Gebäude in Brand gesteckt werden.“ Betreiber von Online-Plattformen müssten ihre Macht verantwortungsvoll ausüben. Das betonte auch Technologieminister Peter Kyle bei einem Treffen mit Vertretern von Tiktok, Google, Meta und X. Die Plattformen müssten mit Falschmeldungen und Hetze „schnell umgehen“. Nach Einschätzung von Experten schüren Einträge in Sozialen Medien die seit Tagen andauernden Unruhen.
Der X-Chef ließ indes nicht locker. Unter einem Videoclip von Keir Starmer, in dem der neue Regierungschef ankündigte, keine Angriffe auf Moscheen oder muslimische Gemeinschaften zu tolerieren, schrieb Musk: „Sollten Sie nicht besorgt sein über Angriffe auf *alle* Gemeinschaften?“
Derweil hat die Regierung 6000 Spezialkräfte mobilisiert. Zudem seien mehr als 500 zusätzliche Gefängnisplätze freigeräumt worden, sagte Justizministerin Heidi Alexander dem BBC-Sender Radio 4. „Wir werden sicherstellen, dass auf jeden, gegen den wegen der Unruhen und des Chaos eine Freiheitsstrafe verhängt wird, auch ein Platz im Gefängnis wartet.“ Bislang wurden laut offiziellen Angeben 378 Menschen festgenommen.
Die Unruhen hatten sich nach dem Mord eines 17-Jährigen an drei Mädchen entzündet. Zu Wochenbeginn kam es zu Vorfällen, bei denen Polizisten verletzt wurden.