Kretschmer: Höcke ist Neonazi

von Redaktion

BSW fordert pragmatischen Umgang mit der AfD

Erfurt – Die Thüringer Spitzenkandidatin der Partei Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW), Katja Wolf, spricht sich für einen pragmatischeren Umgang mit der AfD etwa bei Abstimmungen aus. „Die Brandmauer hat die AfD immer stärker gemacht“, sagte die frühere Eisenacher Oberbürgermeisterin in einem Interview der „Welt“. In Thüringen und Sachsen wird am 1. September ein neuer Landtag gewählt.

Wolf nannte ein Beispiel: „Wenn die AfD mal vernünftige Anträge eingebracht hat, waren die anderen Parteien ratlos. Man hat den Antrag dann abgelehnt und teilweise in sehr ähnlicher Form später selbst eingebracht.“ Die Menschen im Osten hätten ein „feines Gespür für so ein falsches ideologisches Drüberbügeln“. Eine Zusammenarbeit mit der AfD lehnte Wolf dagegen ab. Die Thüringer AfD um ihren Vorsitzenden Björn Höcke wird vom Landesverfassungsschutz als gesichert rechtsextremistisch eingestuft und beobachtet. Die Frage, ob für sie eine Zusammenarbeit mit Thüringens aktuellem Ministerpräsidenten Bodo Ramelow noch denkbar sei, bejahte Wolf. Ramelow sei Pragmatiker, sie schätze ihn.

Zeitgleich hat Sachsens CDU-Ministerpräsident Michael Kretschmer die AfD scharf attackiert – insbesondere deren Thüringer Spitzenkandidaten Höcke. „Björn Höcke ist ein Neonazi: von seiner ganzen Wortwahl, von den Themen, wie er sich benimmt“, sagte Kretschmer der „Bild am Sonntag“. Nach Auftritten Höckes in Sachsen attestierte Kretschmer aber auch der Sachsen-AfD eine immer radikalere Haltung: „Dass so jemand hier Wahlkampf macht und begrüßt wird, zeigt eben, dass die Führung der AfD hier genau in die gleiche Richtung unterwegs ist.“ Kretschmer schränkte ein, dass nicht alle Wähler und Mitglieder der AfD rechtsextrem seien. „Das ist dummes Zeug. Es sind sehr, sehr viele Menschen, die Vertrauen verloren haben in die Institutionen.“

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