Alle müssen wachsam sein

von Redaktion

Onlinekriminalität

Geld lockt Gauner, das dürfte schon immer so gewesen sein. Mit dem schleichenden Abschied vom Bargeld verlagert sich das Ziel krimineller Banden von der realen Welt der Bankschalter, Geldautomaten und Geldbörsen in die virtuelle des Onlinebanking und digitalen Überweisens. Die moderne Technik bietet immer ausgefeiltere Methoden, Menschen zu betrügen. Meist sind die Täter findiger und schneller als der Gesetzgeber. Das entbindet ihn aber nicht davon, Sicherheitslücken zu schließen.

Grundsätzlich ist es löblich, wenn die EU sich des Themas annimmt. Online-Kriminalität hält sich schließlich auch nicht an staatliche Grenzen. Und je einheitlicher etwas geregelt ist, desto besser. Doch löst die Idee, die Haftung komplett zu den Banken zu verlagern, das Problem nicht. Sie schützt zwar die Menschen vor Schäden, aber die Gauner können fröhlich weiter tätig sein. Und weil niemand sich mehr Gedanken machen muss, wird die Höhe der Schäden steigen. Ist egal, die Bank haftet schon? Ein Trugschluss. Die Kreditinstitute werden sich das Geld von allen Kunden über höhere Gebühren wiederholen. Das macht das System insgesamt teurer, aber nicht sicherer.

Jeder einzelne hat Verantwortung für das eigene Geld, sollte sich über Tricks informieren und wachsam sein. Der Gesetzgeber sollte den technischen Rahmen vorgeben. Das Denken kann er dem einzelnen nicht abnehmen. Politik@ovb.net

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