Ersatz für AfD-Jugend?

von Redaktion

Bericht: JA ist Parteispitze zu unabhängig

Berlin – In der AfD gibt es Erwägungen, die Jugendorganisation Junge Alternative (JA) durch eine neue Organisation zu ersetzen. Der Informationsdienst Table.Briefings berichtet von konkreten Plänen, die der AfD-Bundesvorstand vorbereite. Demnach könnte eine neue Organisation nach dem Modell der „Jusos“ bei der SPD entstehen, mit einem neuen Namen.

Eine Bestätigung aus der AfD gab es nicht. JA-Chef Hannes Gnauck, auch Mitglied des AfD-Bundesvorstands, sagte, der Meinungsbildungsprozess sei noch nicht abgeschlossen, es gebe verschiedene Überlegungen. Die JA trifft sich im Oktober zu einem Bundeskongress. Dort könnte laut Gnauck ein Vorschlag zur Zukunft der Jugendorganisation erarbeitet werden, über den dann der nächste AfD-Bundesparteitag im März entscheiden könnte.

Aus dem Umfeld des AfD-Vorstands hieß es, die JA befinde sich aktuell in einer Umorientierung. Kein Geheimnis ist, dass es in der AfD-Spitze Unmut über die Nachwuchsorganisation gibt. Der Verfassungsschutz hat sie als gesichert rechtsextremistische Bestrebung eingestuft. Es gibt Mitglieder, die führenden AfD-Politikern zu radikal sind. Der Mutterpartei fehlt aber das Durchgriffsrecht.

Die JA ist relativ unabhängig, wer Mitglied ist, muss – bis auf die Vorstände – nicht in der AfD sein. Das „Juso“-Modell, über das gesprochen wird, würde nach Gnaucks Angaben bedeuten, dass jedes AfD-Mitglied unter 36 automatisch auch Mitglied der Nachwuchsorganisation wäre. Die stärkere Verknüpfung würde Durchgriffe von oben ermöglichen, etwa bei Parteiausschlussverfahren.

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