Nach Unruhen: Gefängnisse überfüllt

von Redaktion

Hartlepool: Randalierer zündeten ein Polizeiauto an. © dpa

London – Nach den tagelangen rassistischen Krawallen Anfang des Monats sind die Gefängnisse im Norden Englands derart überfüllt, dass die Regierung am Montag Sondermaßnahmen zu deren Entlastung beschlossen hat. Die Regierung aktivierte einen Notfallplan, wonach Verdächtige vorübergehend in Polizei-Arrestzellen festgehalten werden können, bis Platz im Gefängnis frei wird. Bei den rechtsradikalen Ausschreitungen in Großbritannien Anfang des Monats waren unter anderem Moscheen und Flüchtlingsunterkünfte angegriffen worden. Hunderte Menschen wurden festgenommen. Hintergrund ist der Messerangriff eines 17-Jährigen in der Küstenstadt Southport, bei dem am 29. Juli drei Kinder getötet wurden. Im Internet wurden danach schnell Falschinformationen über den Verdächtigen verbreitet, dessen Familie aus Ruanda stammt. Die Festnahme hunderter Randalierer hat die Überbelegung in den Gefängnissen in England und Wales weiter verschärft. Nun sollen Justizbeamte morgens auf der Grundlage der freien Gefängniszellen entscheiden, welche Beschuldigten vor den Untersuchungsrichter kommen können.

Artikel 10 von 11