Ein Hilferuf an die deutsche Politik

von Redaktion

Lilium prüft Umzug ins Ausland

Nein, da ist noch nichts verloren: Der Flugzeugbauer Lilium würde gerne am Luftfahrtstandort um den Flughafen Oberpfaffenhofen bleiben. Doch die Hilferufe werden langsam unüberhörbar: Es fehlt das Geld, um aus einem blühenden Start-up ein Unternehmen für erfolgreiche Serienfertigung zu machen. Und die überwiegend ausländischen Investoren senden ziemlich klare Botschaften: Wenn die deutsche Politik sich nicht finanziell hinter das junge Unternehmen stellt, geben wir auch nichts mehr. Oder sie stellen gleich die Standortfrage.

Es geht längst nicht mehr um senkrechtstartende Lufttaxis für Wohlhabende: Die sind auch für Lilium nur ein Übergang. Denn immer klarer stellt sich heraus: Ohne batterieelektrisches Fliegen auf der Kurz- oder Mittelstrecke kann es eine klimaneutrale Luftfahrt nicht geben. Und dazu will Lilium die permanenten Fortschritte der Batterietechnik nutzen. Ganz normale Flugzeuge – nur eben elektrisch.

Dass diese Flieger kommen, daran besteht kein Zweifel. China hat hochfliegende Pläne, die USA ebenso. Und aus Frankreich kommen begehrliche Blicke, weil die ehrgeizige Luftfahrtnation auf diesem Gebiet deutlich hinterherhinkt und Lilium ein gutes Stück voraus ist. Es könnte auf Dauer schwer sein, entsprechenden Lockrufen zu widerstehen. Vor allem, wenn die deutsche und bayerische Politik Interesse an dieser Zukunftstechnologie nur in Sonntagsreden ausdrückt, die sie schon am Montag vergessen hat. Wirtschaft@ovb.net

Artikel 1 von 11