Zwei Bewerber für Linken-Vorsitz

von Redaktion

Ex-Bundestagsabgeordneter und Publizistin gehen ins Rennen

Berlin/Halle – Der ehemalige Bundestagsabgeordnete Jan van Aken und die Publizistin Ines Schwerdtner haben ihre Kandidaturen für den Vorsitz der Linkspartei angekündigt. Sie bewerben sich damit um die Nachfolge von Janine Wissler und Martin Schirdewan, die auf dem Parteitag Mitte Oktober in Halle nicht erneut antreten wollen.

Sie sei „zutiefst davon überzeugt, dass die Linke wieder erfolgreich sein kann, wenn wir das gemeinsam anpacken“, erklärte Schwerdtner auf ihrer Webseite. „Ich weiß, in dieser Partei steckt eine unglaubliche Kraft. Wir müssen sie nur wieder zu nutzen wissen.“ Die 35-Jährige rief die Linke dazu auf, sie solle „an konkrete Alltagssorgen anknüpfen, unbürokratisch Hilfe leisten und die Anliegen mit einer Perspektive über den Kapitalismus hinaus verknüpfen“. Schwerdtner ist im sächsischen Werdau aufgewachsen und seit knapp einem Jahr Mitglied der Linkspartei.

Van Aken ist im schleswig-holsteinischen Reinbek geboren und hatte seine Kandidatur ebenfalls am Dienstag angekündigt. Auf X erklärte er, es brauche eine starke linke Kraft, „die die Interessen der Menschen vertritt. Gegen die soziale Kälte, gegen den Rechtsruck, gegen den Krieg“. Der 63-Jährige ist derzeit Referent für internationale Krisen und Konflikte bei der parteinahen Rosa-Luxemburg-Stiftung. Von 2009 bis 2017 gehörte van Aken für die Linkspartei als Abgeordneter dem Bundestag an. Danach kandidierte er nicht erneut. Von 2012 bis 2013 war er zudem stellvertretender Parteivorsitzender.

Wissler und Schirdewan hatten am Wochenende ihren Rückzug angekündigt. Sie wollen damit den Weg für einen Neuanfang der Partei nach der Abspaltung des Bündnisses Sahra Wagenknecht (BSW) frei machen. Ziel ist der Wiedereinzug der Linken 2025 in den Bundestag – den die Partei nach aktuellen Umfragen klar verfehlen würde. Bewerber für den Parteivorsitz haben bis zum 8. September Zeit, ihre Kandidatur anzumelden.

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