Nachrichten im Fernsehen? Da denkt man nicht sofort an „RTL aktuell“. Und doch war man damit beim Kölner Privatsender ganz gut aufgehoben – weil es Peter Kloeppel gab. Wie kein Zweiter stand der 65-Jährige für Seriosität in einem Umfeld, das bis heute, mit wenigen Ausnahmen, von Trash geprägt ist, von „DSDS“ und Dschungelshow.
Nun macht Kloeppel Schluss, nach 32 Jahren. Die Verantwortlichen wussten und wissen genau, was sie ihm zu verdanken haben, kein Wunder, dass der gelernte Journalist in seinem Job so lange unangefochten blieb. Als er debütierte, waren bei der ARD-„Tagesschau“ noch Dagmar Berghoff und bei „heute“ im ZDF Peter Hahne im Einsatz. In seiner Berufsauffassung unterschied sich Kloeppel nicht von den Kollegen bei den Öffentlich-Rechtlichen. „Wenn andere schneller sind, muss du besser sein“, lautete seine Devise, wie er jetzt in einem Interview unterstrich.
„RTL aktuell“ erreicht noch immer knapp drei Millionen Zuschauer. Sein Vorteil – und der seines Senders – ist, dass auch viele Jüngere zuschauen. Grund genug insbesondere für die „heute“-Macher, an der privaten Konkurrenz Maß zu nehmen und über die Jahre lockerer, bunter zu werden. RTL tut gut daran, auch in Zukunft bei den News auf Qualität zu setzen. In diesem Genre gut zu sein, ist das beste Argument im Konkurrenzkampf mit ARD und ZDF. Rudolf.Ogiermann@ovb.net