Kiew – Indiens Premierminister Narendra Modi hat bei einem Besuch in Kiew die Bereitschaft seines Landes betont, in jeglicher Art und Weise zu einem Ende des Kriegs in der Ukraine beizutragen. „Präsident Selenskyj weiß, dass wir es gut mit der Ukraine meinen“, sagte der indische Außenminister Subrahmanyam Jaishankar nach einem Treffen Modis mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj – nur Wochen nach einem Besuch des indischen Regierungschefs in Moskau. „Wir glauben, dass dieser Konflikt enden muss.“ Der Außenminister erklärte auch, dass die indische Diplomatie sich grundsätzlich nicht an Sanktionen gegen andere Länder beteilige. „Wir erwarten, dass beide Seiten an einer Lösung arbeiten“, sagte er.
In einer gemeinsamen Erklärung erinnerten Selenskij und Modi an das Friedenstreffen in der Schweiz im Juni. Russland hatte daran nicht teilgenommen, Indien die Abschlusserklärung nicht unterzeichnet. Trotzdem nannten Modi und Selenskyij nun dieses Kommuniqué eine Grundlage für mögliche Friedensverhandlungen. Betont wurde auch die Bedeutung der UN-Charta, die allen Staaten die Unverletzlichkeit ihrer Grenzen zusichert.
Indien – das bevölkerungsreichste Land der Welt – verhält sich neutral zu dem Krieg. Bislang hat das Land allerdings noch keine konkreten Vorschläge für eine Konfliktlösung gemacht. Der Subkontinent pflegt gute Beziehungen zum Westen und zu Moskau.