Es hatten schon alle befürchtet, doch jetzt herrscht Gewissheit: Bei dem Sabotage-Alarm am Nato-Stützpunkt Geilenkirchen kam die Bedrohung aus Russland. Dass Moskau es schafft, an deutschen Luftwaffenstandorten die zweithöchste Sicherheitsstufe auszulösen, zeigt einmal mehr: Der lang prophezeite hybride Krieg mit Russland droht nicht, sondern ist bereits in vollem Gange. Seit Beginn des Ukraine-Krieges haben sich die Drohnen-Sichtungen über deutschen Bundeswehrstandorten enorm erhöht – allein 450 Flüge im Jahr 2023. Dubiose Sabotage-Meldungen an etlichen weiteren militärischen Einrichtungen und Geländen mit kritischer Infrastruktur häufen sich. Und das sind nur die Geschehnisse, die an die Oberfläche dringen. Wie viele russische Angriffe gibt es in der Cyber-Welt oder werden vereitelt? Sicherheitstechnisch ist es natürlich verständlich, dass mögliche Sabotage-Akte nicht gerade überschwänglich kommuniziert werden. Trotzdem ist es wichtig, dass die Öffentlichkeit zumindest im Groben über die Gefahren aus Russland informiert wird – damit die Regierung auch genügend Druck bekommt, endlich ihr Gesetz zum Schutz von kritischer Infrastruktur in die Tat umzusetzen. Denn Reformvorschläge gibt es bereits seit Juli letzten Jahres. Leonie.Hudelmaier@ovb.net