Sarrazin: Wünsche SPD Niederlage

von Redaktion

„Macht- und Themenwechsel unvermeidlich“ – Neues Buch

Berlin – Der umstrittene frühere SPD-Politiker Thilo Sarrazin wünscht seiner ehemaligen Partei wegen deren Migrationspolitik eine heftige Niederlage bei den anstehenden Wahlen – damit die SPD danach ihre Position zur Einwanderung ändert. „Wenn ich der SPD eines wünsche, was ich ja darf als Mitglied von 47 Jahren, dass sie jetzt in den drei Landtagswahlen so krachend verliert, dass letztlich ein interner Macht- und Themenwechsel unvermeidlich wird“, sagte Sarrazin in Berlin bei der Vorstellung seines neuen Buches „Deutschland auf der schiefen Bahn“.

Das „Abtöten einer Debatte“ um die Probleme mit der Einwanderung sei „eben auch mit dafür verantwortlich, dass die SPD jetzt in den Umfragen da ist, wo sie ist“. Das werde sich nur unter noch größerem Druck ändern, sagte Sarrazin, der früher Finanzsenator in Berlin und danach bei der Bundesbank war.

Der 79-Jährige betonte mit Blick auf das strittige Thema Migration: „Das Rezept, mit dem man die AfD bekämpft, liegt bei CDU, Grünen und SPD auf der Straße.“ Er sehe dabei aber „im Augenblick keine einzige Partei, die vernünftige Lösungen hat. Ich sehe aber in allen Parteien Menschen, die vernünftige Lösungen wollen.“

„Deutschland auf der schiefen Bahn“ ist Sarrazins achtes Buch. Verleger Michael Fleissner sagt, es zeige, wie Recht Sarrazin mit seinem umstrittenen Bestseller „Deutschland schafft sich ab“ aus dem Jahr 2010 gehabt habe.

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