Weniger Regeln, mehr Tempo!

von Redaktion

Kampf gegen Dauerbaustellen

Bau ma mal – und dann schau ma mal … So manches Projekt scheint derzeit nach dieser Devise zu laufen. Wer unterwegs ist, sieht Dauerbaustellen an allen Ecken und Enden. Das gilt in vielen Orten, aber in München ganz besonders. Brücken, Tunnels, Häuser, Straßen: alles ist rot-weiß abgesperrt, alles halbfertig, aber es tut sich nichts oder jedenfalls nicht viel. Man fragt sich als interessierter Bürger: Ist die Idee denn nicht eigentlich, dass man FÜR die Ewigkeit baut – statt dass das Projekt selber eine Ewigkeit dauert?

Das muss deutlich besser werden, findet der Münchner Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD). Mit dieser Analyse hat er sicher recht, denn Baustellen sind ein Stressfaktor für alle. Geht‘s schneller, dann steigt damit automatisch auch die Lebensqualität für alle.

Ob die Lösungsansätze funktionieren werden, bleibt allerdings abzuwarten. Reiter fordert von der Verwaltung einen Beschleunigungs-Plan. Außerdem denkt der Oberbürgermeister über eine Strafgebühr für Bauherren nach, die öffentlichen Grund zu lang mit ihrer Baustellen-Einrichtung blockieren. Beides klingt gut. Allerdings: Eine Strafgebühr in Abhängigkeit von der Baustellen-Dauer braucht sicher auch zusätzliches Personal zur Bearbeitung. Und ob die Verwaltung selbst einen wirksamen Plan für weniger Verwaltung erstellen kann? In diesem Bereich liegt auf jeden Fall der wesentliche Ansatz für die Lösung des Problems. Denn für mehr Geschwindigkeit braucht‘s vor allem weniger Regeln. Ausgerechnet das ist allerdings ein Punkt, mit dem wir uns im verwaltungsverliebten Deutschland schwertun. Ulrich.Heichele@ovb.net

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