Ampel plant Projekte zum Speichern von CO2

von Redaktion

CO2-Abscheidung ist in der Zementindustrie effektiv. © dpa

Berlin – Die Regierung will das umstrittene Abscheiden, Speichern und Nutzen von CO2 erlauben und hat dafür nun erste konkrete Industrieprojekte ins Auge gefasst. Wie aus der detaillierten Carbon-Management-Strategie der Bundesregierung hervorgeht, sind bis zum Jahr 2030 insgesamt drei industrielle CO2-Abscheideprojekte geplant. Das Bundeswirtschaftsministerium startete dazu gestern die Ressortabstimmung, nachdem Ende Mai bereits Eckpunkte im Kabinett verabschiedet worden waren.

Die Regierung sehe in der CO2-Abscheidung ein „notwendiges Mittel für die Reduktion nicht vermeidbarer Prozessemissionen in Industrie und Abfallwirtschaft“, heißt es in der Strategie. „Daher strebt sie an, dass in Deutschland bereits vor 2030 jeweils mindestens ein großskaliges CO2-Abscheideprojekt in der Zement- und Kalkindustrie sowie an einer Müllverbrennungsanlage in Betrieb genommen wird.“

Die Strategie des Wirtschaftsministeriums enthält eine Reihe von Maßnahmen, die letztlich dazu führen sollen, dass die bislang in Deutschland unzulässigen Technologien CCS und CCU eingesetzt werden können. CCS steht für Carbon Capture and Storage: Kohlendioxid oder CO2 wird nicht in die Atmosphäre ausgestoßen, sondern abgeschieden und dann dauerhaft in tiefliegenden geologischen Gesteinsschichten gespeichert. CCU bedeutet Carbon Capture and Utilization, dabei wird das CO2 nach der Abscheidung genutzt.

Besonders effektiv sei der Einsatz von CCS nun in der Zement- und Kalkindustrie sowie in der thermischen Abfallbehandlung, heißt es in der Strategie – denn dort entstünden „technisch nicht vermeidbare Emissionen“, wie das Ministerium betonte. „Übergeordnetes Ziel der deutschen Klimapolitik ist es, Treibhausgasemissionen zu mindern und zu vermeiden, bevor sie entstehen“, stellte die Regierung klar. Um die Klimaziele bis 2045 erreichen zu können, seien aber auch die Technologien CCS und CCU nötig.

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