Hamburg – Der frühere Leiter des Islamischen Zentrums Hamburg (IZH), Mohammad Hadi Mofatteh, hat Deutschland knapp zwei Wochen nach seiner Ausweisungsverfügung verlassen. Mofatteh sei am Dienstagabend ausgereist, teilte die Hamburger Innenbehörde gestern mit. Er dürfe nun die nächsten 20 Jahre nicht mehr nach Deutschland zurückkehren, andernfalls drohe ihm eine Haftstrafe. Noch kurz vor Ablauf der Frist zur Ausreise war der Leiter des als extremistisch eingestuften und verbotenen Islamischen Zentrums Hamburg (IZH), Mohammed Hadi Mofatteh, juristisch gegen seine Ausweisung vorgegangen Ein Eilantrag, mit dem der 57-Jährige die Aufhebung der Frist erreichen wolle, sei am Dienstagnachmittag beim Verwaltungsgericht Hamburg eingegangen, sagte ein Gerichtssprecher. Laut der vor zwei Wochen ergangenen Ausreiseverfügung der Hamburger Innenbehörde musste Mofatteh Deutschland bis Mittwoch, 24 Uhr, verlassen.
Der Ausweisung Mofattehs war am 24. Juli das Verbot des IZH vorausgegangen. Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) hatte es als „bedeutendes Propagandazentrum Irans in Europa“ bezeichnet. Auch fünf Teilorganisationen des IZH wurden verboten, sämtliche Vermögenswerte und Einrichtungen bei einer Razzia beschlagnahmt. Seither ist auch die vom IZH betriebene Blaue Moschee in Hamburg geschlossen. Mofatteh ist nach IZH-Angaben die höchste geistliche Autorität der Schiiten in Europa – mit Ausnahme Großbritanniens. Laut dem Hamburger Verfassungsschutz ist er dem Obersten Führer des Irans, Ajatollah Ali Chamenei, berichtspflichtig und weisungsgebunden und galt als dessen Stellvertreter in Deutschland.