Steinmeier dankt Al-Sisi

von Redaktion

Lob für die Vermittlerrolle von Ägypten in Nahost

Kairo – Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat Ägypten für dessen Vermittlerrolle im Gaza-Krieg gedankt. Nach einem Gespräch mit dem Präsident Abdel Fattah al-Sisi in Kairo rief er zugleich zu weiteren Anstrengungen auf, um einen Waffenstillstand zwischen Israel und der islamistischen Hamas zu erreichen und eine Ausweitung des Krieges zu einem regionalen Flächenbrand zu verhindern. „Jeder Akteur, der Einfluss auf beide Seiten hat, muss diesen Einfluss nutzen“, sagte Steinmeier.

Deutschland tue dies nach seinen Möglichkeiten. „Und ich weiß, auch Ägypten nimmt hier eine besonders wichtige Rolle wahr, eine Rolle, die wir in Deutschland sehr schätzen“, sagte Steinmeier. Al-Sisi rief Europa dazu auf, sein „großes Gewicht“ zu nutzen und Druck auf seine Partner für einen Waffenstillstand auszuüben. Man müsse mehr für eine Einigung auf eine Waffenruhe tun.

„Hunger wird als Waffe gegen die Palästinenser eingesetzt“, sagte Al-Sisi. „Es ist ein eklatanter Bruch der Menschenrechte vor unser aller Nase, und wir können nichts dagegen tun.“ Ägypten ist zusammen mit Katar in der Region der wichtigste Vermittler im Gaza-Krieg. Die Verhandlungen treten jedoch auf der Stelle. Steinmeier erläuterte Al-Sisi auch die deutsche Position in dieser Frage. Dass sich die Bundesregierung so eng an die Seite Israels gestellt hat, hat Deutschland in der Region Ansehen und Sympathie gekostet. Der ägyptische Präsident verzichtete öffentlich aber auf Kritik an Deutschland.

Steinmeier rechnete vor, dass Deutschland auch der weltweit zweitgrößte Geber für humanitäre Hilfe in Gaza und in den palästinensischen Gebieten sei. „Wir haben unsere Hilfen seit 2023 noch einmal verdreifacht.“ Al-Sisi wies auf die hohe Belastung seines Landes durch Flüchtlinge hin.

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