Mit Spannung blicken Deutschlands Bauern nach Brüssel: Am Dienstag wird Kommissionpräsidentin Ursula von der Leyen (CDU) die neuen Kommissare vorstellen. Wer wird Agrarkommissar Janusz Czesław Wojciechowski aus Polen beerben? Sicher ist: Es muss jemand sein, dem bei allen ökologischen Notwendigkeiten auch die (wirtschaftliche) Zukunft der Landwirtschaft am Herzen liegt. Der bisherige Kommissar, der der EU-kritischen, teils rechtspopulistischen Fraktion angehört, hat keinen nachhaltigen Eindruck hinterlassen.
Beste Chancen werden einem Luxemburger eingeräumt: Christophe Hansen (42), Spitzenkandidat der Christlich-Sozialen Volkspartei (CSV) bei den Europawahlen, spezialisiert auf Handelsfragen. Als Kandidat aus der Fraktion der Europäischen Volkspartei (EVP) sollte er ein offenes Ohr für den Bauernstand haben. Er könnte ein ernstzunehmendes Gegengewicht zur linken Aktivistin Teresa Ribera bilden, die wohl Vizepräsidentin der Kommission werden soll. Die Spanierin will einen radikalen ökologischen Umbau. Bei der Umsetzung des wirtschaftsverändernden „Green Deals“ kommt es aber auch darauf an, Bauern die Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten. Nur so kann eine nationale Lebensmittelversorgung für die Zukunft garantiert werden. Claudia.Moellers@ovb.net