Kardinal Marx kritisiert die Asyldebatte

von Redaktion

Der Münchner Kardinal Reinhard Marx. © dpa

Berlin/München – Der Münchner Kardinal Reinhard Marx kritisiert den Ton in der aktuellen Asyldebatte. „Die Vorstellung einer in sich geschlossenen ‚Festung Europa‘, auch einer ‚Festung Deutschland‘, in allen Dimensionen ist nicht zukunftsfähig“, so der ehemalige Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz in der „tageszeitung“. Europa bedeute für ihn „Offenheit, Begegnung von Kulturen und Völkern, Integration, Aufnahme neuer Ideen, Neugierde“, fügt der Erzbischof von München und Freising hinzu. Ihn präge ein Wort von Johannes Paul II.: „Wenn man Europa sagt, soll das Öffnung heißen – apertura!“

Neben Marx äußerten sich in der „taz“ unter der Überschrift „Mein Deutschland bleibt offen“ 31 weitere Prominente zu den Diskussionen über den Umgang mit Flüchtlingen und Migration. „Grenzen vor Schutzsuchenden zu schließen, verletzt historisch hart erkämpfte Grundrechte – und stellt unsere eigenen Werte, unsere Menschlichkeit in Frage“, betont die Direktorin der in Frankfurt ansässigen Bildungsstätte Anne Frank, Deborah Schnabel. Publizist Michel Friedman fragt: „Was wird aus der Europäischen Union werden, wenn es das Programm von immer mehr Regierungsparteien ist, Menschenrechte mit Füßen zu treten?“

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