Die CSU mal wieder im Kloster, aber es klingt nach einer sonderbar stillen Einkehr. In großer Genügsamkeit nimmt die Landtagsfraktion die Debatte hin, ob der alles dominierende Parteichef Markus Söder nach Berlin oder München gehört. Daheim bringt sich, weil keiner mit einem Wechsel rechnet, niemand für die Nachfolge in Stellung. Da drängt sich keiner klar auf, manch hoffnungsvoller Minister und Söder-Vertrauter wirkt ermattet. Auch wenn Söder nun Ministerpräsident bleibt, wäre neuer Schwung wichtig: Die Landespolitik braucht wieder mehr Ideen, mehr Köpfe.
Der frühe Söder konnte noch mit Milliarden um sich werfen, das hat sich komplett geändert. Die Kassen sind leerer, viele Mittel für Megaprojekte wie die (tatsächlich wegweisende) Hightech-Offensive gebunden. Die Bayern registrieren aber, dass es in einigen Bereichen, die zum Teil der Landespolitik unterstehen, knirscht und hakt: Kitas, Kindermedizin, Kliniken sind zum Beispiel drei K-Fragen, die den Bürgern viel wichtiger sind. Vereinzelt braucht es auch viel mehr Strenge. Etwa jüngst in der Forensik; oder beim Familiengeld, wo offenkundig die Übersicht verloren ging, wo es hinfließt. Dazu bleibt Bürokratieabbau, von Söder vor einigen Wochen eingeleitet, ein Megathema. Er und seine Abgeordneten, die noch nicht so eigenständig auftreten wie erhofft, sollten jetzt neu durchstarten.