Wüst unterstützt Merz

von Redaktion

NRW-Ministerpräsident stellt sich in K-Frage hinter CDU-Chef

Da waren es nur noch zwei: Wüst (li.) will nicht Kanzler werden – und fordert, dass auch Söder Platz für Merz macht. © dpa

Düsseldorf – Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) hat sich überraschend früh für eine Kanzlerkandidatur des Bundesvorsitzenden Friedrich Merz ausgesprochen und sorgt damit für Unruhe in der Union. Er selbst strebe nicht nach der Kanzlerkandidatur 2025, sagte Wüst am Montagabend nach einer Vorstandssitzung der Landes-CDU in Düsseldorf. Wüst rief auch die Schwesterpartei CSU auf, Merz‘ Kandidatur zu unterstützen, weil „das die gemeinsamen Wahlchancen der Union enorm erhöhen würde“.

Er habe im Vorstand der NRW-CDU dafür „viel Zuspruch“ erhalten, sagte Wüst. Der 49-Jährige galt neben Merz und dem bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder als möglicher Anwärter. Wüst begründete seine Entscheidung auch mit den Erfahrungen des Wahljahrs 2021, als der offene Streit des damaligen CDU-Chefs Armin Laschet mit Söder um die Kanzlerkandidatur die Union insgesamt schwächte. Das dürfe sich „niemals“ wiederholen, betonte Wüst.

Er sagte, es habe zuletzt viele Gespräche gegeben. Doch mit der CSU war Wüsts Vorstoß nicht abgestimmt, erfuhr unsere Zeitung. Landtagsfraktionschef Klaus Holetschek sagte am Montagabend am Rand der Banz-Klausur, man nehme das „zur Kenntnis“, habe aber „ein anderes Verfahren vereinbart“. CSU-Chef Markus Söder will die K-Frage wohl erst noch mit Merz klären und sich bis dahin noch im Rennen halten. Für Wirbel in der CSU sorgt auch, dass Wüst spätere Ambitionen auf eine Kanzlerschaft nach Merz explizit offen ließ.
DPA/CD

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