Es hat einen Grund, warum sich Deutschland so heillos verheddert hat in den Fallstricken der illegalen Migration. Es ist das Zusammenwirken zweier nationaler Eigenheiten: erstens der (historisch wohlbegründete) moralische Imperativ, der Anspruch, menschlicher zu handeln als andere und Grenzen weit offen und Sozialleistungen hochzuhalten. Zweitens die deutsche Gründlichkeit und eine Regelwut, die auch den Arbeitsmarkt trifft und für Migranten hohe Hürden in den Arbeitsmarkt aufbaut. Das Ergebnis ist zu viel Zuwanderung in die Sozialsysteme. Das frustriert alle – die ansässige Bevölkerung genauso wie die eingewanderte.
Ausgerechnet die CSU, die aus Sorge vor neuen Zuwanderungsanreizen eine Arbeitsaufnahme für nicht anerkannte Asylbewerber lange ablehnte, will das nun ändern: Arbeitsverbote sollen fallen, Diplome schneller anerkannt werden, Arbeitspflichten hinzutreten. Junge Leute sollen nicht in ihren Asylheimen herumgammeln. Das verdient Lob, weil es pragmatisch mit einer unabänderlichen Situation umgeht. Viele derer, die es nach Deutschland geschafft haben, können nicht abgeschoben werden; zugleich suchen Betriebe Mitarbeiter auch für einfache Jobs. Menschen rasch in Arbeit zu bringen, auch in gemeinnützige, erleichtert Spracherwerb und Integration und ist ein Beitrag zur Befriedung der Gesellschaft.
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