In der Kritik: Keir Starmer und Angela Rayner. © dpa
Liverpool – Nach ihrem historischen Sieg bei der Parlamentswahl wollen sich die britischen Sozialdemokraten bei ihrem Jahrestreffen selbst feiern. Aber die Stimmung ist getrübt. Kritik an der Annahme teurer Geschenke sowie Berichte über Unruhe im Regierungssitz haben den Auftakt des Jahrestreffens der britischen Labour-Partei überschattet. Vize-Parteichefin Angela Rayner räumte Frust und Ärger in den Reihen der Sozialdemokraten ein.
In ihrer Eröffnungsrede in Liverpool versuchte die stellvertretende Premierministerin, die Reihen zu schließen. Die neue Regierung von Labour-Chef Keir Starmer habe seit Amtsantritt Anfang Juli schon viel erreicht, sagte Rayner, die auch Ministerin für Wohnungsbau ist. „Der Wandel hat begonnen.“ Die Vizeregierungschefin warf der konservativen Vorgängerregierung vor, dass sie schwierige Aufgaben hinterlassen habe. „Wir können unsere Probleme nicht wegwünschen, wir müssen uns ihnen stellen. Das ist der Unterschied zwischen Opposition und Regierung.“
Zuletzt waren die Umfragewerte deutlich gefallen. Das lag vor allem daran, dass Premier Starmer teure Kleidung, Brillen und Eintrittskarten für Fußballspiele als Geschenke angenommen und teilweise zu spät deklariert hatte. Vizeregierungschefin Rayner hatte sich von einem Großspender in dessen Luxusimmobilie in New York einladen lassen.