SPD punktet bei Senioren, die AfD bei den Jungen

von Redaktion

Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke. © Imago

Potsdam – Nach einer spektakulären Aufholjagd ist die SPD bei der Landtagswahl in Brandenburg noch auf Platz eins gelandet – vor allem dank ihres populären Ministerpräsidenten Dietmar Woidke. Doch ein Blick in das Wahlverhalten und Wählerwanderung des Instituts Infratest dimap im Auftrag der ARD zeigt, dass die AfD ihre Position gerade bei jüngeren Wählern und in der Arbeiterschaft ausbaute.

Woidkes Wette geht auf. SPD-Ministerpräsident Woidke verknüpfte sein persönliches Schicksal damit, ob die SPD wie bisher immer seit der Wiedervereinigung wieder stärkste Kraft wird. Sonst wollte er nicht weitermachen. Seine bisherigen Koalitionspartner CDU und Grüne beklagen, dass viele Wähler darauf „taktisch“ für die SPD gestimmt hätten. „Ziemlich unter die Räder gekommen“ seien deshalb die Grünen, so Parteichefin Ricarda Lang, deren Partei es nicht mehr in den Landtag schaffte. Dies zeigen auch Zahlen: Demnach zog die SPD 47000 Wählerstimmen von den Grünen ab und damit so viele wie bei keiner anderen Partei. Bei der CDU waren es 13000. Zudem holte die SPD 25000 ehemalige Linken-Wähler zu sich.

AfD punktet bei den Jüngeren…: Die AfD konnte vor allem Nichtwähler mobilisieren – insgesamt 79000 – und holte sich 21000 Stimmen von der CDU. Für die anderen Parteien beunruhigend dürfte sein, wie es die Rechtsaußenpartei schaffte, Erstwähler und Jüngere zu mobilisieren. In allen Altersgruppen zwischen 16 und 59 Jahren wurde sie stärkste Kraft, bei Erstwählern kam sie auf 31 Prozent. Erst ab 60 Jahren lag die SPD vorn.

…und bei Arbeitern: Wenn es um diese eine traditionelle SPD-Wählerklientel geht, dann hat die AfD in Brandenburg mit 46 Prozent klar die Nase vorn. Die SPD schaffte nur 24%.

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