Kriegt Bayern Hochwasserhilfen vom Bund? Hat Kanzler Olaf Scholz damals bei seinem Flutbesuch in Reichertshofen Gelder versprochen, die jetzt nicht fließen, weil die bayerische Staatsregierung die Anträge verbaselt hat? Oder wird Bayern ausgeschmiert?
Tausende Familien haben bei der Flut im Juni sehr viel oder sogar alles verloren. Ihre Häuser sind Schrott, Möbel, Kleidung, Erinnerungsstücke liegen längst auf dem Sperrmüll. Sie haben monatelang aufgeräumt, renoviert. Es gibt Familien, die zerbrochen sind unter der Last oder zumindest immer noch schwer daran tragen. Denn auch wenn die Häuser wieder in Schuss sind, bleiben die Betroffenen unter Umständen auf einem Schuldenberg sitzen. Die Hochwasserhilfen, die sie zum Glück schon bekommen haben, sind ja eh nur ein Tropfen auf dem heißen Stein. Und diese Menschen müssen sich nun die kleinliche Hakelei um die Entschädigungen anhören.
Es ist den Steuerzahlern zu Recht völlig wurscht, aus welchem Topf diese Hilfen kommen. Wenn Politiker sich im Wahlkampf mit betroffenen Gesichtern fotografieren lassen, wollen sie zeigen, dass sie für die Bürger da sind. Aber wenn sie ein paar Monate später nicht mehr für die Versprechungen geradestehen und sich hinter kleinlichem Bürokratie-Hickhack verstecken, wird – wieder einmal – Vertrauen in die Politik zerstört.
CARINA.ZIMNIOK@OVB.NET