KOMMENTAR

Machtmissbrauch endlich stoppen

von Redaktion

Start der Weltsynode im Vatikan

„Es kreißte der Berg und gebar eine Maus“: Dieses Zitat des römischen Dichters Horaz dürfte Beobachtern der katholischen Kirche einfallen, die in den kommenden vier Wochen die Weltsynode in Rom begleiten werden. Diese Gefahr liegt nämlich über diesem Treffen, bei dem es um nicht weniger als die Zukunft der Kirche gehen soll.

Es gibt viele Einschränkungen bei dieser Versammlung: Die Synodenmitglieder entscheiden nicht, sie geben dem Papst nur Empfehlungen. Franziskus wird im kommenden Jahr festlegen, welche der seit 2021 erarbeiteten Ideen umgesetzt werden. Im Vorfeld hat es schon mächtig gekracht im Gebälk der Weltkirche, „heiße Eisen“ wie die Diakonenweihe von Frauen oder die Forderung nach der Zulassung verheirateter Priester wurden ausgelagert, um nicht das Gesamtunternehmen zu gefährden. Denn Traditionalisten haben mit dem Gespenst der Kirchenspaltung gedroht.

Trotzdem geht es noch immer um wichtige Fragen: Nämlich, dass Bischöfe künftig Rechenschaft ablegen müssen über ihre Entscheidungen, dass zuvor gemeinschaftlich – auch mit Laien – beraten wird. Transparenz soll einziehen in die Kirchenmauern. Damit nicht mehr passieren kann, was durch den Missbrauchsskandal offenbar wurde und das Vertrauen in die Kirche erschüttert hat: dass vertuscht und Macht missbraucht wurde.
CLAUDIA.MOELLERS@OVB.NET

Artikel 1 von 11