Erst das Kofferchaos. Dann ein miserabler vorletzter Platz im Verspätungsranking. Jetzt die schier endlosen Warteschlangen am Terminal 2. Am Flughafen häufen sich in letzter Zeit die Probleme. Das ist man nicht gewohnt. Jahrelang heimste der Airport eine Auszeichnung nach der anderen ein. Jetzt hat der Flughafen plötzlich massive Imageprobleme. Ist nach der Deutschen Bahn jetzt auch der Flughafen „im Oarsch“, wie die Österreicher während der Fußball-EM grölten?
Man muss fair sein: Die Pünktlichkeitskurve zeigte zuletzt wieder nach oben, und das Gedränge vom Donnerstag hat auch mit dem Feiertag und der Wiesn zu tun. Noch dazu werden gerade Kontrollstationen umgebaut. Eine Ausnahmesituation also. Allerdings müssen andere Ursachen angegangen werden. Während der Corona-Pandemie hat der Flughafen viel Personal verloren, das nicht wiedergekommen ist. Die Lohnniveau am Airport ist teilweise erschreckend gering, so niedrig, dass der bayerische DGB-Chef, der kein Klassenkämpfer ist, von einem „Eldorado für Niedriglöhne“ sprach.
Für all diese Themen ist übrigens auch der Aufsichtsrat zuständig, in dem der Münchner Wirtschaftsreferent sitzt und an deren Spitze der bayerische Finanzminister steht. Auch sie sind gefordert. Oder ist der Aufsichtsrat (wie bei der BayWa) nur ein Abnick-Gremium?
DIRK.WALTER@OVB.NET