Kanzlerkandidat in spe: Robert Habeck. © dpa/Carstensen
Berlin – Der Grünen-Politiker Michael Kellner rät seiner Partei, trotz schwacher Umfragewerte das Kanzleramt als Ziel nicht aufzugeben. „Man wird im Laufe der Kampagne sehen, ob wir in die Reichweite des Kanzleramts kommen. Noch sind wir da nicht, aber das Ziel einer grünen Kanzlerschaft gebe ich nicht auf“, sagte der Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium der „Rheinischen Post“. „In einem Wahlkampf muss man nach den Sternen greifen.“ Sein Chef Robert Habeck gilt als einziger Anwärter auf die Spitzen- oder Kanzlerkandidatur der Grünen. Allerdings liegen die Grünen in Umfragen derzeit nur bei elf Prozent.
Kellner hatte 2021 den damaligen Wahlkampf der Grünen geleitet. Er sieht Chancen, der Union Wähler abzujagen, die einen konservativeren Kurs nicht mittragen. „Wir brauchen eine klare Strategie, um beim Thema Klimaschutz Vertrauen zurückzugewinnen, und müssen den Schulterschluss wieder stärker mit der Zivilgesellschaft und der Klimabewegung suchen. Dabei lässt uns Friedrich Merz eine große Chance, denn er spricht viele frühere Merkel-Wählerinnen und -Wähler, allen voran Frauen, nicht an. Diese Chance können wir nutzen.“