Hände hoch für Donald Trump

von Redaktion

Mitte Juli schoss ein Attentäter bei einem Wahlkampfauftritt auf Donald Trump. Nun kehrt der Ex-Präsident an den Ort des Angriffs zurück – und erhält dabei prominente Unterstützung.

Glühender Trump-Fan: Tech-Milliardär Elon Musk unterstützt den Präsidentschaftskandidaten auf der Bühne in Butler – dort, wo Trump knapp dem Tod entkam. © Evan Vucci/dpa

Butler – Diesmal spricht Donald Trump hinter einer kugelsicheren Glasscheibe. Es ist derselbe Ort, an dem er vor einigen Wochen beinahe sein Leben verloren hatte. Nur die Sicherheitsvorkehrungen sind enorm hochgeschraubt. Scharfschützentrupps sind auf mehreren umliegenden Gebäuden postiert. Über der Veranstaltung fliegt eine Überwachungsdrohne. Er werde „niemals aufgeben“, „niemals einknicken“ und „niemals brechen“, sichert Trump zehntausenden Fans zu. „Heute Abend vor genau zwölf Wochen hat ein kaltblütiger Mörder versucht, mich zum Schweigen zu bringen“, ruft er. Die Menge jubelt.

Hier, in Butler im Bundesstaat Pennsylvania, hatte der 20-jährige Thomas Matthew Crooks Mitte Juli bei einer Wahlkampfveranstaltung auf den Ex-Präsidenten geschossen. Der Republikaner wurde von einer Kugel am rechten Ohr verletzt. Ein Feuerwehrmann verlor sein Leben. Der Täter wurde von Sicherheitskräften getötet. Die Bilder von Trump, blutend, wie er kämpferisch die Faust in die Luft reckt, gingen um die Welt.

An diesem Samstag tragen viele Trump-Anhänger in Butler T-Shirts mit einem Aufdruck der Szene. Einige tragen Verbände am Ohr. Damals wurde der Präsidentschaftskandidat als Märtyrer gefeiert. Als eine Art kugelsicherer Messias, der die Wahl am 5. November bereits für sich entschieden hat. Die Euphorie der Republikaner hielt nicht lange. Seit Kamala Harris den Platz von Joe Biden übernommen hat, liefern sich Demokraten und Republikaner ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Und Trump muss wieder um Aufmerksamkeit ringen.

Deshalb seine Rückkehr an den Ort des Attentats. Und er hat sich prominente Unterstützung mitgebracht. Während seiner Rede holt er den Tech-Milliardär Elon Musk an das Rednerpult auf der Bühne. Musk fordert die Menge mit drastischen Worten dazu auf, Trump zu wählen. „Ich glaube, das ist die wichtigste Wahl unseres Lebens.“

Musk unterstützt Trump schon länger. Trump hatte zuletzt angedeutet, dass der Tesla-Chef im Falle eines Wahlsieges an die Spitze eines Gremiums zur Überprüfung der US-Finanzen gesetzt werden könnte. Musk sagte, er sei „bereit zu dienen“.

Nun hetzt er die Menge in Butler gegen Kamala Harris auf. Es werde „keine gewöhnliche Wahl“, sagt Musk. Harris wolle den Menschen viele Rechte nehmen, etwa das Recht auf freie Meinungsäußerung, das Recht, Waffen zu tragen, sogar das Wahlrecht. Wenn Trump nicht gewählt werde, werde dies die letzte Wahl sein, prophezeit Musk, ohne dies weiter auszuführen.

Experten und Parlamentarier sind zunehmend besorgt über die aggressive Rhetorik im US-Wahlkampf. Auch Präsident Biden äußert am Freitag die Befürchtung, dass die Wahl erneut von Gewalt überschattet werden könnte. „Ich bin zuversichtlich, dass sie frei und fair sein wird. Ich weiß nicht, ob sie friedlich sein wird.“ Trumps andauernde Falschbehauptung, ihm sei 2020 seine Wiederwahl gestohlen worden, sei „gefährlich“.

Elon Musk, der als Chef der Online-Plattform X über eine enorme Reichweite verfügt, befeuert dieses Narrativ. Donald Trump müsse gewinnen, „um die Verfassung zu bewahren“, sagt er in Butler. „Er muss gewinnen, um die Demokratie in Amerika zu bewahren.“ Er betont zudem, wie knapp die Wahl gerade in Pennsylvania ausfallen dürfte. Pennsylvania ist einer der Swing States, bei denen das Rennen besonders knapp wird. Dort liegen Harris und Trump in Umfragen derzeit gleichauf.

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