PRESSESTIMMEN

von Redaktion

zum 7. Oktober:
„Es scheint so, dass alles, was vor dem 7. Oktober passiert ist, nicht real ist, und wir ein Jahr lang nur einen Tag gelebt haben. An diesem Gedenktag bedarf es keiner Sirene, die sonst an Gedenktagen ertönt. Die Sirene ist in uns eingebrannt. In Israel sind Gedenktage Teil eines Mechanismus, bei dem das bitterliche Weinen um unsere vielen Toten ein Vorspiel zur Trunkenheit des Sieges ist. (…)
Ein Blick auf die andere Seite des Gazastreifens sollte uns zum Nachdenken bringen. Da sind die zahlreichen Videos von israelischen Soldaten bei Social Media, die palästinensisches Eigentum plündern und zerstören, Häftlinge misshandeln und die Explosionen von Gebäuden feiern, deren Zerstörung keinen anderen militärischen Zweck als Rache hat. Oder Influencer, die sich über den Mangel an Wasser, Nahrung sowie Strom in Gaza lustig machen. (…) Ein Jahr nach dem Massaker ist es an der Zeit, dass auch wir in den Spiegel schauen.“
HAARETZ (TEL AVIV)

Artikel 1 von 11