Berlin – Fast zeitgleich mit dem Jahrestag des Überfalls auf Israel reagierte Berlins Queer-Beauftragter Alfonso Pantisano (SPD) mit einem umstrittenen Bild auf den scheidenden SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert, der sich in einem „Spiegel“-Interview zu schwulenfeindlichen Muslimen geäußert hatte. Kühnert erlebe in Berlin, dass es „aus muslimisch gelesenen Männergruppen häufiger zu einem homophoben Spruch“ komme. Natürlich sei der Großteil der Muslime nicht homophob, „aber die, die es sind, schränken meine Freiheit ein und haben kein Recht darauf“, so Kühnert.
Pantisano kritisierte am Freitag: Queerfeindlichkeit gebe es von Menschen aller Herkünfte und mit allen Sprachen, Hautfarben und Religionen. „Aber warum wir uns immer die Muslime als singuläres Phänomen rauspicken, bleibt mir schleierhaft“. Später schrieb er von „antimuslimischem Rassismus“ und betonte, man könne gar nicht erkennen, ob jemand Muslim sei.
Um das zu belegen, postete Pantisano ein Foto von sich selbst, das ihn nach eigener Aussage 2007 in einer Werbekampagne im arabischen Raum mit der tradionellen arabischen Kopfbedeckung Ghutra, einem weiß-rot karierten Kopftuch der Männer, zeigt. In den Kampagnen sei er als Araber gesehen worden, obwohl er aus Italien stamme und Deutscher sei.
Der „Tagesspiegel“ berichtete von Kritik auch innerhalb der SPD an dem Foto gerade zum Jahrestag des Terrorangriffs der islamistischen Hamas auf Israel. Ein ähnlich aussehendes Tuch ist als Palästinensertuch bekannt und hat in diesem Zusammenhang eine politische Bedeutung.