Straßburg – Der ungarische Regierungschef Viktor Orban setzt auf einen Sieg des Republikaners Donald Trump bei der US-Präsidentschaftswahl am 5. November. „Wir werden mehrere Flaschen Champagner öffnen, wenn Trump gewählt wird“, sagte der Rechtsnationalist am Dienstag im Europaparlament in Straßburg vor Journalisten. Orban verwies auf Trumps Aussage, er werde den Ukraine-Krieg so schnell wie möglich beenden. Orban hatte Trump im Juli am Rande des Nato-Gipfels in den USA getroffen. Wenige Tage zuvor hatte er Kreml-Chef Wladimir Putin in Moskau besucht. Allerdings sieht eine neue Umfrage der „New York Times“ die demokratische Kandidatin Kamala Harris drei Prozentpunkte vor Trump. Demnach kommt Harris landesweit auf 49 Prozent, Trump auf 46.
Derweil hat der Vorsitzende der konservativen Europäischen Volkspartei (EVP), Manfred Weber (CSU), die ungarische EU-Ratspräsidentschaft einen „Totalausfall“ genannt. Der Rechtsnationalist Orban habe sich in Europa „völlig isoliert“ – unter anderem wegen seiner prorussischen Politik. Aus anderen demokratischen Parteien hieß es, Orban sei ein geistiger „Brandstifter“ und seine Regierung korrupt. Zudem hat sich ein Störer Orban auf rund eineinhalb Meter nähern können. Dabei warf er Papiergeldscheine in die Luft und rief: „Für wie viel Geld haben Sie die Heimat verraten, Herr Ministerpräsident?“ Sicherheitskräfte eskortierten den Mann im Anschluss aus dem Raum. Der Störer ist Marton Gyekiczki, Funktionär der linksliberalen oppositionellen Demokratischen Koalition (DK).