Berlin – Der neue außenpolitische Sprecher der AfD-Bundestagsfraktion, Matthias Moosdorf, ist seit Kurzem Honorarprofessor in Russland. Mit der Annahme der Professur an der Moskauer Gnessin-Musikhochschule wolle er ein „Zeichen der Verständigung“ senden, sagte Moosdorf dem Nachrichtenportal t-online. Der 59-jährige Bundestagsabgeordnete ist gelernter Cellist und nimmt die Professur neben seinem Mandat im Bundestag gegen Bezahlung wahr.
Wie hoch die Stelle konkret vergütet wird, ist laut Moosdorf noch nicht klar. „Die Ausgestaltung des weiteren Vertrages ist noch offen, richtet sich aber nach international völlig üblichen Honoraren“, sagte er. Er beabsichtige „einmal im Vierteljahr mehrere Tage“ in Moskau Ensembles in Kammermusik zu unterrichten. Im September sei er drei Tage in Moskau gewesen und habe dort „eine Art Antrittsvorlesung“ gehalten.
Die Gnessin-Akademie gilt in Klassikkreisen als Kaderschmiede. Sie machte laut t-online im Frühjahr 2022 Schlagzeilen wegen Kriegspropaganda. Für Moosdorf ist das kein Hindernis. „Eine politische Ausrichtung der Gnessin-Akademie kann ich nicht erkennen“, sagte er dem Portal. „Sie interessiert mich auch nicht.“ Seine Tätigkeit gelte „ausschließlich der Musik“.
Moosdorf ist außenpolitischer Sprecher seiner Fraktion und Leiter des Arbeitskreises Außen in der AfD, der prorussische Positionen vertritt. Er folgte in diesem Jahr in beiden Positionen auf Petr Bystron, gegen den wegen des Verdachts auf Geldwäsche und Bestechlichkeit ermittelt wird.